Lüftlmalerei (selten auch: Lüftelmalerei) bezeichnet die in Oberbayern und in Tirol heimische Kunstform der illusionistischen Fassadenmalerei. Die Maltechnik ist eine sogenannte Freskotechnik, d.h. die mineralischen Wasserfarben werden auf den frischen noch feuchten Putz aufgetragen und verbinden sich beim Trocknen zu einer wasserunlöslichen Farbschicht.

Auch hier in Fischbachau ist die "Lüftlmalerei" besonders zahlreich vertreten. Erwähnenswert sind der bekannte "Jodlhof" in Hagnberg mit seiner zweihundert Jahre alten Malerei mit biblischen Figuren, sowie der hübsch und originell bemalte, vierhundert Jahre alte "Wiedenhof" bei Hundham. Beide Höfe zählen aufgrund der außergewöhnlichen Lüftlmalereien zu den schönsten Bauernhöfen in Oberbayern.

Jodlhof in Hagnberg

Urkundlich erwähnt wurde der Jodlhof erstmals im Jahre 1250. Der Name „Jodl“ ist keltischen Ursprungs, kommt von „Jol“ und heißt Stier. Der „Jodl“ ist der Stierhalter. Die außergewöhnlich schönen Fresken an den Fassaden des Hofes stammen aus der Hand des bekannten Barockmalers Jakob Pöheim (Behamb) aus Glonn und entstanden um 1786. Sie erzählen Geschichten davon, wie die einstigen Hausherren die damaligen politischen Geschehnisse interpretierten. So befinden sich an der Südfassade des Hofes vor allem Bauernheilige, wie die heilige Notburga mit Sichel, der heilige Isidor mit der Gabel, auf der Frontseite Kirchenheilige, wie Christopherus mit Jesuskind, Johannes der Täufer mit Lamm und auf der Schattenseite im Westen sieht man Figuren, die das politische Geschehen zur damaligen Zeit dominierten, wie der König von Brabant und der türkische Kaiser. In Auftrag gegeben hat sie der einstige Hofherr Johann Hagnberger. Er wollte mit den Motiven eine Botschaft nach außen tragen und wehrte sich auf seine Weise gegen die Säkularisation. Ebenfalls deutliche Signale sollten wohl mit der Darstellung des bayerischen Löwen, die mit Rechen und Sense dargestellt sind, gesetzt werden. „Ihr seid zwar die Könige, aber wir, die Bauern, sind die Herren über Feld und Wiesen“ – so dürfte das wohl zu interpretieren sein.

Wiedenhof in Schreyern

Erbaut wurde der Wiedenhof um 1538 und um 1772 wurde er vermutlich von dem damals sehr bekannten Maler Jakob Böhamb aus Glonn bemalt. Der damalige Widenbauer Korbinian Maier, auf den auch der Hausname „beim Widnkurbi“ zurückzuführen ist, hat die hübschen Rokoko/Freskenmalerei an diesem stattlichen Haus in Auftrag gegeben.
An der linken Langseite des Hauses sind vier eingerahmte Fresken, welche die vier letzten Dinge darstellen: Tod, Gericht, Hölle und Himmel. Bei jedem Bild ist oben ein Bibelspruch und unten auf einem Spruchband ein Vers angebracht.

Zu erkennen sind unter anderem auch die Heiligen Joseph, Isidor, Notburga und Florian.

Auf der rechten Langseite des Hofes hat der Maler seiner Künstlerlaune freien Lauf gelassen: Wir erblicken da links auf einem Rahmen einen Affen mit einem Apfel, den Obstgarten andeutend, rechts eine Katze mit einer Maus, den Getreidestock ankündend, über der Küche einen Hühnerhund, der den Bratspieß mit einem Hund dreht. Die Girlande über dem Küchenfenster zeigt als Symbol zwei Kochlöffel.

Als besondere Originalität ist festzustellen, dass der aufgemalte Besitzer und Auftraggeber Mayr aus dem rechten blinden Fenster des zweiten Stockwerkes herabblickt und seine Frau aus dem linken.

Die geschnitzten Drachenköpfe an den Giebeln, Kreuze mit drei Querbalken, sie alle erzählen Geschichten.

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