Diese über 200 Jahre alte Baumpresse stand bis in die Siebzigerjahre in Verwendung. In ihr sind neben dem Hebelprinzip eine Reihe anderer mechanischer Gesetze verwirklicht. Die zerquetschten Trauben (meist durch Treten mit bloßen Füßen) wurden in den Presskorb („Zucht“) gefüllt und mit einem Holzdeckel geschlossen.

Daraufhin schichtete man Holzquader bis in Höhe des Pressbaumes, den man mit Holzriegeln im Rahmen einspannte. Danach wurde der Stein mit der Spindel emporgedreht („aufgehängt“). Der Hebeleffekt, den Stein, Spindel und Baum erreichten, hat eine Wirkung 1:6 bis 1:7.

Ein Pressvorgang dauerte mit zweimaliger „Scheiterung“ (Zerteilung des Presskuchens und Wiederbefüllung) ca. 8 bis 12 Stunden.